Nachhaltigkeitsbewertung im Brückenbau
Im Gegensatz zum Hochbau spielen bei der Nachhaltigkeitsbewertung im Infrastrukturbau externe Effekte eine entscheidende Rolle. Die meisten Bau- und Erhaltungsmaßnahmen an Brücken reduzieren die Kapazität der angrenzenden Straßen. Bei Kapazitätsüberschreitungen der Baustellenverkehrsführung entstehen Staus und die Fahrzeuge verursachen zusätzliche Emissionen durch Stop&Go-Fahrweise und Umleitungen. Hinzu kommen Zeitverluste für den privaten und gewerblichen Verkehr sowie erhöhte Fahrzeugbetriebskosten. Diese externen Effekte können als volkswirtschaftliche Kosten den direkten bauwerksbezogenen Kosten gegenübergestellt werden.
Dabei zeigt sich, dass bei stark befahrenen Straßen die volkswirtschaftlichen Kosten und die verkehrsbedingten Emissionen die direkten bauwerksbezogenen Kosten und Emissionen deutlich übersteigen können.
Projektspezifische Bewertung
Da die Höhe der externen Verkehrseffekte stark nichtlinear von der standortspezifischen Verkehrsbelastung abhängt, führen pauschale Verspätungssansätze zu unrealistischen Ergebnissen. Gerne unterstützen wir Sie mit der Berechnung der externen Effekte für Ihr konkretes Projekt.
Variantenvergleich
Je früher eine Berechnung der externen Effekte durchgeführt wird, desto wirkungsvoller können die Ergebnisse in die Entscheidungsfindung einfließen. Daher ist es sinnvoll, die externen Effekte bereits während des Variantenvergleichs zu berechnen, sobald vorläufige Bauzeitenpläne vorliegen.
Damit kann Entscheidungsträgern eine quantifizierte Entscheidungshilfe an die Hand gegeben werden, damit nicht die in der Herstellung billigste, sondern die gesamtgesellschaftlich sinnvollste Brückenvariante realisiert wird.
Methoden
- Ökobilanzierung (LCA)
- Lebenszykluskostenrechnung (LCC)
- Berechnung der externen verkehrsbedingten Umweltwirkungen
- Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten

