Heißbemessung im Modulbau
Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades unter kontrollierten Fertigungsbedingungen bietet die Modulbauweise gegenüber konventionellen Bauweisen Vorteile hinsichtlich Qualität, Kosten- und Terminsicherheit.
Durch wiederkehrende Bauteile kann mehr Zeit für die Optimierung der Querschnitte aufgewendet werden, wodurch sehr filigrane Konstruktionen möglich sind.
Die daraus resultierenden dünnwandigen Konstruktionen führen dazu, dass im Brandfall bei einer Berechnung der Temperaturentwicklung über die Einheitstemepraturkurve (ETK) nach DIN EN 1993-1-2 bereits nach wenigen Minuten signifikante Temperaturerhöhungen in den Bauteilen auftreten. Hinzu kommt, dass es sich bei Modulbauten in der Regel um statisch hochgradig unbestimmte Systeme handelt. Dadurch können sich die brandbeanspruchten Bauteile nicht ungestört ausdehnen und es treten hohe Zwangskräfte auf. Bei vollständiger Verformungsbegrenzung (z. B. durch zwei Betonkerne) treten bereits bei einer Temperaturerhöhung von 80 K bereits Zwangskräfte von 200 MPa auf Hinzu kommen Zwangsmomente aus Temperaturgradienten und die im Brandfall anzusetzenden Lasten.
Diese Effekte müssen bei der Heißbemessung im Modulbau unbedingt berücksichtigt werden.
